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Sichern: Digitalisierung in Training, Beratung und Coaching
27.10.2021
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Sichern: Digitalisierung in Training, Beratung und Coaching

Die Digitalisierung betrifft alle, die in Training, Beratung und Coaching tätig sind, in vielfacher Weise: durch veränderte Formen der Wissensvermittlung und der Kundeninteraktion, als Gegenstand der eigenen Lehr- und Beratungsangebote und nicht zuletzt durch den Impact auf das eigene Business. Die schnelle Entwicklung der digitalen Tools und der damit verbundenen Anwendungen und Prozesse – bei Auftraggebern und sich selbst – macht es nötig, sich permanent mit technologischen Entwicklungen auseinanderzusetzen und die eigenen Arbeitsweisen immer wieder anzupassen.

 

Für die Existenzsicherung müssen sich Anbieter von Training, Beratung und Coaching daher regelmäßig die folgenden Fragen stellen:

 

Fragen in Bezug auf digitale Formate:

  • Was gibt es für (neue) digitale und technische Möglichkeiten?
  • Für welche (künftigen) Inhalte und Zielgruppen eignen sich welche Vermittlungsarten?
  • Welche neuen Tools kommen auf Weiterbildner zu?

 

Dabei ist zu beachten, dass es das digitale Lernen nicht gibt – vielmehr gibt es einen Strauß verschiedender Formate und Tools mit unterschiedlichen Möglichkeiten, Vorteilen und Ansprüchen an Technik und Skills.

 

Zu den wichtigsten aktuellen Formaten zählen: 

  • Blended Learning / E-Learning (Web-Based-Trainings, Serious Games Lernplattformen, Lernökosysteme)
  • Interaktion per Social Media und Skype
  • Live-Online-Trainings / Webinare
  • Erstellen von Videos / Podcast
  • E-Coaching / Online-Coaching

 

Trainerinnen und Coachs tun gut daran, nicht nur auf den Status quo zu schauen, sondern auch aufkommende Technologien und Methoden im Blick zu behalten. Nicht nur wegen der neuen didaktischen Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben: Im digital Learning gibt es auch Moden und Trends, die Anbietern neue Marktchancen eröffnen, wenn sie schnell genug entsprechende Angebote machen können. Einen Überblick über die Trends im digital Learning liefert die britische Expertin Jane Hart regelmäßig mit ihren Top Tools for Learning. Eine Zusammenfassung der Highlights von 2021 findet sich in diesem Artikel aus der Fachzeitschrift Training aktuell.

 

Fragen in Bezug auf digitale Transformation beim Kunden:

  • Welche digitalen Aspekte betreffen meine Zielgruppe(n)?
  • Was brauchen meine Kunden bzw. was passt zu ihren Anforderungen?
  • Was müssen sie lernen?

 

Auch hier gibt es ein breites Spektrum an Anwendungen und Prozessen, die unter das Stichwort Digitalisierung fallen. Das macht die Ausrichtung der eigenen Angebote schwierig bzw. erfordert eine genaue Überlegung, welche Bedarfe man adressieren will. Lehr- und Beratungsangebote zur Digitalisierung können unter anderem folgende Aspekte betreffen:

  • Digitale Tools und ihre Anwendung
  • Digital unterstütze Teamprozesse (z.B. durch Enterprise Social Networks, ESN)
  • Einführung einer digitalen Arbeitskultur (agiles Arbeiten / New Work)
  • Entwicklung und Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle
  • Transformationsbegleitung / Umgang mit Change
  • Lernen und Arbeiten in der VUKA-Welt

 

Stand zu Beginn der Digitalisierung eher die Einführung neuer Tools im Vordergrund, ist für Kundenunternehmen inzwischen vor allem die Optimierung von digital gestützten Lern- und Arbeitsprozessen sowie das Agieren in einem digitalisierten Marktumfeld (VUKA-Welt) relevant, wozu im weiteren Sinn auch die Themen agiles Arbeiten und New Work gehören. Der Prozess der Digitalisierung ist weder abgeschlossen noch in seiner weiteren Entwicklung vorhersehbar. Dabei tun sich aber immer wieder neue Themen und Geschäftsfelder auf, die für das Trainings-, Beratungs- und Coachinggeschäft relevant sein können.

 

Fragen in Bezug auf die eigene digitale Weiterentwicklung: 

  • Welche Tools passen zu mir und meinem Business?
  • Wie kann ich den Neuerungen aufseiten meiner Zielgruppe entsprechen?
  • Muss ich für das neue Angebot technische Ausstattung anschaffen?
  • Welche Fähigkeiten und Kompetenzen muss ich selbst lernen?

 

Durch die Digitalisierung ändert sich der Weiterbildungs- und Beratungsmarkt rapide. Spätestens in der Corona-Pandemie sind herkömmliche Seminare durch viele digitale Trainingsangebote ergänzt oder ersetzt worden. Auch Coaching wird zunehmend online angeboten, via Zoom und vergleichbaren Videoplattformen, per Mail, über digitale Aufstellungen oder eigene digitale Räume oder sogar dreidimensionale Simulationen. Einen Leitfaden, wie der Einstieg ins Online-Coaching gelingt, liefert das Buch „Für Entdecker: Ihr Weg zum Online-Coach“, aus dem Verlag managerSeminare.

 

Zur Existenzsicherung sollten Anbieter vor allem folgende Entwicklungen im Auge behalten:

  • Digitale Substitute für Präsenzangebote, z.B. durch Simulationen, Virtual Reality (VR) oder andere audiovisuelle Medien
  • Künstliche Intelligenz (KI) und Algorithmen für automatisch erstellte/zusammengestellte Lerninhalte
  • Die steigende Notwendigkeit von digitaler „Sichtbarkeit“, z.B. per Blog oder Social Media
  • Veränderter Marktzugang bzw. anderes Auswahlverhalten über Vergleichsportale
  • Neue Kundenbedürfnisse oder Geschäftsmodelle, die durch die voranschreitende Digitalisierung entstehen

 

Außerdem hilft es, die wichtigen Veranstaltungen zu dem Thema zu besuchen oder zumindest die Berichterstattung zu rezipieren: Branchenevents wie Learntec, Online Educa und Zukunft Personal geben einen Eindruck, was zu erwarten ist und wohin die Reise geht.

 

Digitale Zusatzangebote zu Trainings entwickeln

Training und E-Learning können sich gut ergänzen, sofern man die technischen und didaktischen Möglichkeiten beherrscht und nutzt. Tatsächlich zählt die Kombination von beidem – Blended Learning – seit Jahren zu den gefragtesten Weiterbildungsformaten bei Kundenunternehmen. Der Wissensbedarf in der Arbeitswelt wird immer größer, Lerneinheiten werden kleiner und leichter konsumierbar. Arbeitnehmer organisieren ihre Weiterbildung zu einem Großteil nach individuellen Gesichtspunkten und in unterschiedlichen Formaten. Dazu gehören Erklärvideos, Online-Kurse, Webinare, kuratierte Wissensquellen sowie der Austausch über Diskussionsforen, Messaging-Dienste und Videokonferenzen.

 

Gemessen an den Marktentwicklungen und Trends der vergangenen Jahre und nicht zuletzt wegen der Umbrüche durch die Corona-Krise, ist absehbar, dass Trainingsanbieter künftig kaum mehr um digitale Formate herumkommen. Das zeichnete sich schon im Juni 2020 ab: Damals vermuteten 91 Prozent der 272 von Seminarmarkt.de befragten Weiterbildungsprofis, dass die Arbeitswelt immer digitaler werden wird. Zudem gingen 71 Prozent der Befragten davon aus, dass zukünftig virtuelle Seminare und Online-Trainings bevorzugt werden.

 

Grundlegend ist zu beachten, dass der Sammelbegriff E-Learning bzw. digital Learning eine große Zahl von digitalen Formaten und Tätigkeiten umfasst. Dazu gehören zum Beispiel die Erstellung, Gestaltung und Nutzung von Web-Based-Trainings (WBTs), Online-Quizzes, Lernvideos, Serious Games, Lernplattformen bzw. Learning Experience Platforms, aber auch das Kuratieren von Wissensquellen, die Begleitung und Moderation von Lernnetzwerken etc. Um didaktisch und ökonomisch den maximalen Mehrwert aus den verschiedenen Formaten zu ziehen, ist es wichtig, Online und Präsenz richtig zu verzahnen.

 

Was dem Präsenztraining am nächsten kommt – und daher für Seminaranbieter am leichtesten zu adaptieren ist – sind Formate wie Webinare und interaktive Live-Online-Trainings. Sie bieten sich für die meisten Trainingsinhalte an, die auch im Seminar behandelt werden, wobei Live-Online-Trainings zu einem bestimmten Zeitpunkt über eine Internetverbindung abgehalten werden und den direkten, synchronen Austausch zwischen Trainingsprofi und Teilnehmenden in sogenannten Virtual Classrooms ermöglichen. Webinare hingegen stehen den Benutzern zu einem beliebigen Zeitpunkt zur Verfügung, eine begleitende Kommunikation mit dem Trainer ist daran nicht gebunden. Inzwischen gibt es für Online-Trainings benutzerfreundliche Plattformen, über die man eigene Trainings konzipieren und abhalten kann. Als Beispiele seien hier edudip.de, Spreed, oder Zoom genannt, die allerdings serverseitig installiert werden muss.

 

Mit acht Fragen können Trainerinnen und Trainer für sich klären, ob sich der Einstieg ins Live-Online-Training für sie lohnt und wie er gelingt:

  • Ist Live-Online-Training überhaupt etwas für mich?
  • Ist mein Thema geeignet?
  • Was verdiene ich mit Live-Online-Training?
  • Welche Qualifizierungen sind notwendig?
  • Wie finde ich den Einstieg?
  • Welche Technik muss ich mir anschaffen?
  • Wie finde ich den geeigneten Virtual Classroom für mich?
  • Wie vermarkte ich mein Live-Online-Training?

 

Eine weitere niederschwellige, aber auch sehr effektive Form, das eigene Präsenzangebot digital zu ergänzen, sind Lernvideos. Die Nachfrage ist hoch, die Produktion mittlerweile recht einfach, und nach einer Trendstudie des mmb Instituts sind die Trainingsfilme auch wirtschaftlich sehr erfolgversprechend. Speziell der Praxistransfer kann durch sie effektiv unterstützt werden.

 

Wie bei anderen digitalen Trainingsangeboten, gilt es bei Lernvideos vorab zu klären, ob die Themen für die Art der Vermittlung überhaupt geeignet sind, ob die technischen Voraussetzungen gegeben sind und ob man die nötigen Kompetenzen mitbringt oder erwerben kann. Weitere wichtige Fragen beziehen sich darauf, welche Plattformen genutzt werden sollen (und von Kundenseite genutzt werden können), wie groß die Zielgruppe sein soll, wie die Preisgestaltung ausfallen soll und ob und wie man Lernerfolg messen bzw. nachweisen möchte. Um die methodischen und didaktischen Möglichkeiten von Online-Formaten voll auszuschöpfen, sollte man auch eine Qualifizierung oder Weiterbildung im E-Learning-Bereich in Betracht ziehen.

 

Wie geht Coaching digital?

Auch Coachings können ganz oder teilweise digital durchgeführt oder zumindest durch digitale Angebote ergänzt werden. Gerade unter Coachs herrscht zwar immer noch eine große Skepsis, was den Einsatz digitaler Technologien angeht, weil sie die persönliche Begegnung als unverzichtbar ansehen. Dennoch sollten sich Coachs den digitalen Entwicklungen und Möglichkeiten gegenüber aufgeschlossen zeigen, nicht nur weil sich der Coachingmarkt künftig verstärkt über digitale Plattformen organisieren wird. Auch was die Interaktion mit den Coachees angeht, ist virtuell schon einiges möglich. Wohin die Reise künftig gehen wird – Computerbasiertes Coaching, Coachingavatare, holographische Projektionen mit 5G-Standard – ist in Umrissen bereits absehbar.


Eine naheliegende und niederschwellige Möglichkeit, Coaching digital zu ergänzen, ist die Begleitung der Coachees durch mobile Kommunikation, etwa per Mail oder SMS oder durch Messenger-Dienste wie Skype, WhatsApp und Threema. Dabei ist vorab unbedingt zu klären, ob Richtlinien für den Datenschutz zu beachten sind bzw. eingehalten werden.

 

 

Produkttipp:

Mit Seminarmarkt.de profitieren Trainerinnen und Berater von der Kooperation mit Meetfox. Von der Online-Terminvereinbarung über Videogespräche bis zur Abrechnung und Bezahlung enthält der digitale Assistent MeetFox alle Funktionen, um Coaching und Beratung ganz einfach online anzubieten. Über eine Schaltfläche ist MeetFox in Ihr Expertenprofil auf Seminarmarkt.de eingebunden: Zur Infoseite Meetfox


Beitrag von Seminarmarkt.de zur Existenzgründung
Die Weiterbildungsplattform Seminarmarkt.de präsentiert eine große Auswahl von Seminaren, Expertenprofilen und Tagungslocations übersichtlich auf einer Website.
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