Das Jahr 2020: Herausfordernd für alle Branchen
Noch zum Jahresanfang hat niemand mit einem so herausfordernden Jahr 2020 gerechnet. Seit Mitte März sind die Straßen, Bürogebäude und Produktionsanlagen fast menschenleer. Erste Lockerungen im April verändern das Bild allmählich. Ladenlokale können nicht aufmachen, Meetings nicht in gewohnter Form stattfinden. Viele Veranstaltungen sind abgesagt oder auf das Jahr 2021 verschoben.
Trotz wirtschaftlich unruhiger Zeiten müssen Selbstständige mit neuen Ideen und Innovationskraft ihre Unternehmung am Laufen halten. Durch den Staat kommt Unterstützung in Form von Kurzarbeit, Steuerstundungen und Subventionen. Viele Solo-Selbstständige sind besonders betroffen, da diese meist kein bzw. nur ein geringes finanzielles Krisen-Polster haben. So auch viele Weiterbildungsexperten.
Seminarmarkt.de fragt Weiterbildungsexperten zu ihrer Krisensituation
In einer Umfrage (16.04. − 23.04.20) fragten wir alle auf Seminarmarkt.de gelisteten Berater, Coachs und Trainer nach ihrer aktuellen Situation in der Corona-Krise. Insgesamt nahmen 322 gelistete Experten an der Blitzumfrage teil.
Wie sieht der Alltag in Zeiten von Social Distancing und Kontaktverboten aus? Wie werden Geschäftsmeetings abgehalten? Wie erfolgt das Coaching?
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Auftragslage der selbstständigen Experten
Bedingt durch die Krise stornieren Unternehmen zunehmend Aufträge oder verschieben eingekaufte Dienstleistungen auf einen späteren Zeitpunkt. So hatten unter den befragten Experten rund 18% eine Stornoquote von ca. 70% der Aufträge und sogar 59% der Teilnehmer eine Stornoquote von 100%.
Schmerzlich ist dies besonders, da fast 80% der Experten zum Zeitpunkt der Umfrage viel weniger bzw. überhaupt keine Neuaufträge akquirieren konnten.
Die dadurch freigewordene Zeit nutzen die Experten für die Suche nach neuen Geschäftsinnovationen und Strategien (53%), die besonders wichtige persönliche Weiterbildung (36%) sowie die Digitalisierung der eigenen Prozesse und Dienstleistungen (68%).
Digitalisierung der Branche in der Krise
Krisenzeiten sorgen für Umdenken und für schnelles Handeln. Nicht nur Schulen mussten in den letzten Wochen ihren Bildungsauftrag auf digitale Kanäle verlagern, auch Berater und Trainer nutzen die Zeit (notgedrungen) für Digitalisierung (68%).
Noch vor der Krise haben rund 62% keine online-basierten Dienstleistungen angeboten, nun bieten sogar 66% diese Formate des Kundenkontakts und Dienstleistung an, weitere 22% bereiten den Schritt aktuell vor.
Herausforderung Digitalisierung
Digitalisierung ist überall. Die Umstellung der Dienstleistungen, Produkte und Prozesse stellen nicht nur große Unternehmen vor Herausforderungen, sondern auch die klassischen Solo-Selbstständigen: Coachs, Berater und Trainer.
Die Herausforderungen bestehen nur teilweise in dem fehlenden Knowhow und der Suche nach den passenden Tools (27%) sowie in den notwendigen datenschutzrelevanten Sicherungsmaßnahmen (26%). Die größte Herausforderung liegt in der Natur der angebotenen Dienstleistung, die oft die persönliche Anwesenheit beim Kunden erfordert. Dieser Meinung waren 77% der befragten Weiterbildungsexperten. Besonders bei neuen Kunden ist für den Aufbau der notwendigen vertrauensvollen Beziehung ein Face-to-Face Kontakt notwendig (51%).
Die Skepsis der Kunden gegenüber Videochat-Tools ist mit rund 33% zwar auch recht hoch, dieser Wert reduziert sich sicherlich in Zukunft. In Zeiten von Home-Office werden die Kunden zunehmend mit dieser Technologie konfrontiert. Die Nutzung geht in den Alltag über. Die Skepsis wird dadurch sicherlich abnehmen.
Das Krisen-Stimmungsbild und Blick in die Zukunft der Branche
Die Stimmung unter den Teilnehmer der Seminarmarkt.de-Umfrage ist meist vorsichtig optimistisch. 66% der Weiterbildungsexperten sehen vorsichtig nach vorn - es wird wieder einen Aufwärtstrend geben.
Digitale Beratungen und Coachings können teilweise die Einnahmenverluste kompensieren, jedoch nicht vollständig. Dementsprechend sehen aktuell 47% der Experten keine Möglichkeit, auf diesem Weg die Umsatzverluste ohne starke Einbußen zu kompensieren. Der Hauptgrund dafür ist, dass digitale Formate nicht in allen Fällen eine physische Präsenz der Experten beim Kunden vor Ort ersetzen können.
Die Branche nach der Krise
Nach der Krise wird die Weiterbildungsbranche ein Mix aus sowohl online-basierenden Dienstleistungen und Aktivitäten als auch klassischen Face-to-Face Interaktionen sein. Diese Meinung haben 83% der befragten Weiterbildungsexperten.
Zusammenfassung der Umfrage
Die Zeit stellt für viele Experten eine finanzielle Herausforderung dar, die teilweise existenzbedrohend sein kann. Dennoch sind die Teilnehmer der Umfrage positiv eingestellt.
Digitalisierung kann aktuell zum Teil Umsatzeinbußen kompensieren (wenn das Portfolio auf Face-to-Face Kommunikation verzichten kann), jedoch müssen einige Experten noch an ihrer digitalen Strategie arbeiten.
Die Krise wird vorbei gehen, es wird eine Zeit nach Corona geben. Das sahen viele der Experten so. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach Corona werden der Weiterbildungsbedarf und die Nachfrage nach Training, Coaching und Beratung wieder ansteigen. Der zeitliche Horizont ist aktuell jedoch noch nicht absehbar.
Ende Mai führten wir eine zweite, auf der Fragestellung dieser Umfrage aufbauende, Befragung durch. Insgesamt nahmen bei dieser 272 gelistete Experten aus den Bereichen Coaching, Training und Beratung teil: Umfrage Nr.2 Weiterbildungsbranche und Corona
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