Grundlagen, Ziele und Grenzen der Beratung
Zunächst wird eine Einführung in das Thema Beratung gegeben. Es geht um dabei um die Rolle des Beratenden und die Funktion von Beratung, die unterschiedlichen Welten (Wahrnehmungen, Erklärungen) des Beratenden und des Ratsuchenden, um Gesprächsmethoden und Problemaspekte der Beratungssituation. Außerdem werden Sinn und Zweck und auch die Grenzen von Beratung verdeutlicht.
Anwendungsbereiche von Beratung
In welchen Settings findet Beratung statt? Es werden verschiedene Bereiche der Psychologie vorgestellt, in denen Beratung stattfindet, u. a. Arbeits-, Betriebs- und Organisations- und Schulpsychologie.
Beratungspraxis
Nachdem im theoretischen Teil der Ausbildung ein Überblick über verschiedene klassische therapeutische Ansätze wie Psychoanalyse und Verhaltenstherapie gegeben wird, vermitteln wir im beratungspraktischen Teil vor allem Methoden, die sich gut für einen Einstieg in die psychologische Beratung eignen:
systemische Beratung
lösungsorientierte Beratung
personenzentrierte Beratung
Kommunikationsprozesse in der Beratung
Was sind die Grundannahmen der Kommunikationstheorie? Welche Art von Kommunikationsstörungen gibt es? Wie kann das Beraterverhalten Einfluss darauf nehmen, und welche Alternativen gibt es? Ein besonderes Thema dabei ist die Metakommunikation.
Durchführung und Gestaltung von Beratungseinheiten
In diesem Teil geht es um die konkrete Fallübung und die Anwendung des erworbenen Wissens. In Gruppen und Rollenspielen werden Beratungssituationen simuliert und beraterisches Verhalten trainiert.
Einübung und Supervision
Es werden eigenständig Beratungssitzungen konzipiert und in der Gruppe durchgeführt. Anschließend werden die Erfahrungen analysiert und durch die Dozent/innen supervidiert.
Grundlagen der Psychologie
Über die Geschichte der Psychologie, ihre Entstehung, Ziele und Forschungsansätze, die verschiedenen Teilgebiete der Psychologie und deren Anwendungsmöglichkeiten.
Persönlichkeitspsychologie
Eine wesentliche Grundlage der Beratung bildet unsere Vorstellung davon, „wie und was der Mensch ist“. Die Persönlichkeitspsychologie untersucht unter anderem Theorien darüber, wie menschliches Erleben und Verhalten beschrieben und erklärt werden kann. In der Ausbildung beleuchten wir verschiedene Persönlichkeitstheorien und erarbeiten die ihnen zugrunde liegenden Menschenbilder. Folgende Persönlichkeitstheorien und ihre Bedeutung für die Psychologische Beratung werden besprochen:
Kognitive Ansätze (Beispiel: G. A. Kelly)
Lerntheoretische Ansätze (Beispiele: B. F. Skinner, A. Bandura)
Eigenschaftstheoretische Ansätze (Beispiel: R. B. Cattell)
Psychoanalytische Ansätze (Beispiel: S. Freud)
Humanistische Ansätze (Beispiel: A. Maslow)
Sozialpsychologie
Auf welche Weise werden unsere Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühle und Handlungen durch andere Menschen beeinflusst? Soziale Prozesse lassen sich innerhalb von Individuen, zwischen Individuen und innerhalb und zwischen Gruppen lokalisieren. Ausgewählte Konzepte der Sozialpsychologie, die für die Beratung besonders wichtig sind, werden vermittelt, u. a.:
Kommunikationstheoretische Grundlagen (P. Watzlawick, F. Schulz von Thun)
Attributionen (F. Heider, B. Weiner)
Gelernte Hilflosigkeit (M. Seligman)
Reaktanz (J. Brehm)
Rollenverhalten (P. Zimbardo)
Psychopathologie
Die Psychologische Beratung ist nur außerhalb der Heilkunde erlaubt. Oft ist jedoch der Übergang zur heilkundlichen Tätigkeit der Psychotherapie fließend. Aus diesem Grund ist es wichtig, Kenntnisse neurotischer, psychoneurotischer, psychosomatischer und psychiatrischer Störungen mit Krankheitswert zu erwerben, damit die Krankheitsbilder und die formale Abgrenzung zur Psychotherapie bewusst sind. Diese Kenntnisse können in der Ausbildung „Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz“ erworben werden.
Entspannungsverfahren
Welche Bedeutung hat Entspannung im menschlichen Leben? Es werden theoretische Grundlagen von Entspannung vermittelt und die Wirkung gezielter Entspannung auf Angst, Kreativität, Leistungsfähigkeit u. a. m. besprochen. Folgende Entspannungsverfahren werden vermittelt, so dass sie als Werkzeuge in der Beratung eingesetzt werden können:
Autogenes Training Seminarleiterschein
Progressive Muskelrelaxation...
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Ziel und Schwerpunkte der Ausbildung
Die Ausbildung zur/m Psychologischen Berater(in) an unserem Institut hat das Ziel, die Teilnehmenden auf eine Tätigkeit als Berater(in) vorzubereiten, die/der Ratsuchenden Hilfestellung bei der Aufarbeitung und Überwindung sozialer Konflikte oder anderer Zwecke außerhalb der Heilkunde geben kann (nach PsychThG § 1 Abs. 3 Satz 3). Sie umfasst insgesamt 200 Unterrichtseinheiten an 13 Intensiv- und 2 Prüfungstagen. Es werden grundlegende Kenntnisse aus folgenden Bereichen vermittelt:
Themenbereich / Anteil an der Ausbildung (ca.): Der Beratungsprozess / 45 %, Psychologische Grundlagen / 30 %, Entspannungsverfahren / 25 %.
Im Themenbereich „Der Beratungsprozess“ geht es um Möglichkeiten und Grenzen Psychologischer Beratung, Ziel und Ablauf von Beratungen, Gestaltung von Beratungssitzungen, gezielte Nutzung von Elementen aus therapeutischen Ansätzen, Techniken der Gesprächsführung, die Rollen von Berater und Ratsuchendem und andere damit zusammenhängende Aspekte. Der Themenbereich „Psychologische Grundlagen“ vermittelt Grundwissen aus Persönlichkeits- und Soziapsychologie sowie Abgrenzungen zur Klinischen Psychologie. Dabei wird einerseits die notwendige theoretische Basis geschaffen und andererseits die jeweilige Anwendungsrelevanz bezogen auf Psychologische Beratung erarbeitet. Im Themenbereich „Entspannungsverfahren“ erwerben die Teilnehmenden die Fähigkeit, Progressive Muskelrelaxation und Autogenes Training an Ratsuchenden zur Anwendung zu bringen. Entspannungsverfahren sind universelle Werkzeuge im Dienste der menschlichen Entwicklung. Sie dienen unter anderem der Reduktion von Angst und Stress und der Entwicklung von Kreativität.
Zertifikat:Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Zertifikat des DPT bescheinigt. Die erworbene Qualifikation kann grundsätzlich bundesweit namentlich geführt und z.B. in selbstständiger Arbeit, eigener Praxis oder in Angestelltenverhältnissen in Kliniken, medizinischen, pflegenden, pädagogischen, rehabilitativen, sportlichen, schulischen, erzieherischen, sozialen Einrichtungen oder als Dozententätigkeit beruflich ausgeübt werden. Die mit dieser Ausbildung erworbenen Zusatzqualifikationen Autogenes Training und Progressive Relaxation entsprechen inhaltlich u. a. den qualitativen Anforderungen der Kassenärztlichen Vereinigung. Somit werden die absolvierten Unterrichtseinheiten unter der Maßgabe einer Einzelprüfung bei...
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Einfühlungsvermögen, Freude am Umgang mit Menschen, Fähigkeit zur Selbstreflexion
Sonstiges:
Bitte Kuscheldecke, warme Socken, evtl. Kissen mitbringen. In der Ausbildung enthalten ist bei Bedarf ein klientzentriertes Einzelcoaching für die Bearbeitung eigener psychologischer Themen, zur Generierung von Handlungsperspektiven im Berufsfeld sowie der Entwicklung eines individuellen Marketingkonzeptes.
In der Ausbildung wird durch Vortrag, Gruppenarbeit und praktische Übung eine Wissensbasis zur psychologischen Beratung geschaffen. Abwechselnd liegen dabei die Schwerpunkte auf der Vermittlung psychologischen Basiswissens sowie praxisorientiertem Unterricht. Die Teilnehmer(innen) üben Elemente aus Beratungssitzungen. Die Erfahrungen werden reflektiert, supervidiert und auf ihre lösungsorientierte Relevanz hin geprüft. Gemeinsam werden beispielsweise die persönliche Standortbestimmung des Klienten perspektivisch analysiert und Interventionsmaßnahmen geübt. Die Ausbildung endet mit der Durchführung einer vom Teilnehmenden selbst entwickelten Beratungssitzung und einer Abschlussprüfung, die von Diplom-Psycholog(inn)en und/oder graduierten Therapeut(inn)en abgenommen wird. Im Falle des Nicht-Bestehens der Abschlussprüfung kann diese zweimal wiederholt werden (kostenfrei). Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem anerkannten Prüf-Zertifikat des IEK bescheinigt. Die Ausbildung endet mit der Graduierung zur/zum geprüften Psychologischen Berater(in). Die Zusatzqualifikationen Autogenes Training und Progressive Muskelrelaxation entsprechen inhaltlich u. a. den qualitativen Anforderungen der Kassenärztlichen Vereinigung. Somit werden die absolvierten Unterrichtseinheiten unter der Maßgabe einer Einzelfallprüfung bei bestehender Grundqualifikation von der Kassenärztlichen Vereinigung hinsichtlich des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs im Bereich übender und suggestiver Techniken als spezifische Qualifikation grundsätzlich anerkannt.