Detaillierte Informationen zum Seminar
Inhalte:
Der Vertiefungskurs Familienmediation
Die Familie ist eines der spannendsten und zugleich der anspruchsvollsten Betätigungsfelder in der Mediation. Mehr als in allen anderen Konflikten sind die Parteien hier emotional miteinander verbunden. Fast immer sind die sachlichen Konfliktthemen nur die Spitze des Eisberges. Um ein Vielfaches größer sind die psychodynamischen und beziehungsorientierten Konfliktanteile unter der Wasseroberfläche, die nach Aufmerksamkeit verlangen, wenn das Ergebnis dauerhaft tragen soll. Einerseits erschweren oft tiefe Verletzungen eine konstruktive Auseinandersetzung, andererseits ist meistens die Motivation für eine faire und friedliche Lösung gerade hier besonders hoch. Schließlich belastet der Familienkonflikt nicht nur die unmittelbar Beteiligten, sondern eine Eskalation oder ein Kontaktabbruch kann großes Leid über ihnen nahestehende Menschen bringen, seien es die gemeinsamen Kinder oder die alt gewordenen Eltern. Über die mediative Grundkompetenz hinaus ist daher ein in die Tiefe gehendes Verständnis der Konfliktdynamik in Familiensystemen sowie der Ambivalenz- und Trauerphasen bei Trennung und Scheidung essentiell. Daneben werden Kenntnisse der grundlegenden rechtlichen Rahmenbedingungen in der Erb- sowie der Trennungs- und Scheidungsmediation verlangt.
In der Rechtsververordnung zum Mediationsgesetz wird in § 3 (1) folgendes gefordert:
„Der zertifizierte Mediator hat nach Abschluss der Ausbildung regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen teilzunehmen. Der Umfang der Fortbildungsveranstaltungen beträgt innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren mindestens 40 Zeitstunden. Die Vierjahresfrist beginnt erstmals mit der Ausstellung der Bescheinigung nach § 2 Absatz 6 zu laufen.“
CONSENSUS Campus bietet daher allen Absolventinnen und Absolventen der Basis-Ausbildung die Möglichkeit, aus den angebotenen Fortbildungsveranstaltungen und Vertiefungsrichtungen zu wählen. Ein Quereinstieg nach Abschluss einer anderen 120-stündigen Mediationsausbildung nach den Anforderungen der ZMediatAusbV ist nach Absprache möglich. Die Veranstaltungen kommen zustande, wenn die Mindestteilnehmerzahl erreicht wird.
Für Personen mit abgeschlossener Mediationsausbildung
- 6-tägiges Blockseminar
- 2 Gruppensupervisionsmodule à 2 Tage (online)
- Der 120-stündige Basiskurs zum zertifizierten Mediator (m/w/d) und der 80-stündige Vertiefungskurs Familienmediation ergeben zusammen einen modular aufgebauten, 200-stündigen Ausbildungslehrgang nach den Standards des Qualitätsverbundes Mediation (QVM®).
Wie sieht der Alltag eines Familienmediators/einer Familienmediatorin aus? Hier beschreibt unsere Ausbildungsleiterin Dr. Imke Wulfmeyer einen typischen Fall aus der Trennungs- und Scheidungsmediation.
Dauer/zeitlicher Ablauf:
Wie der Vertiefungskurs Familienmediation abläuft Die Familienmediation Ausbildung bietet insgesamt 80 Zeitstunden interaktiven Unterricht in Kleingruppen, bei dem der theoretische Input immer wieder durch praktische Übungen und Rollenspiele aufgelockert
Ziele/Bildungsabschluss:
Was Sie bei uns mitnehmen
Unsere Familienmediation Ausbildung richtet sich an Personen, die schon eine Ausbildung zum zertifizierten Mediator (m/w/d) absolviert haben und die nun ihre Kompetenz um das Gebiet der Familienmediation erweitern möchten.
Zusammen mit der 130-stündigen Ausbildung zum zertifizierten Mediator erwerben die Teilnehmer durch die 80-stündige Familienmediation Ausbildung die inhaltlichen Voraussetzungen für die Lizenzierung nach den Standards des Qualitätsverbundes Mediation (QVM), ausgearbeitet von Vertretern der Verbände BAFM, BMWA, DGM und DFfM und bekanntgegeben mit der 1. Frankfurter Erklärung. Mit diesen Standards soll eine über den zertifizierten Mediator hinausgehende Ausbildungsqualität sichergestellt werden. Zusätzlich zum 200-stündigen Ausbildungskurs verlangt der QVM-Standard noch
Intervision (Peer-Gruppen-Arbeit) im Umfang von weiteren 20 Stunden die Dokumentation eines realen Mediationsfalles, der in Einzelsupervision reflektiert wurde und innerhalb eines Jahres nach Abschluss des Ausbildungslehrganges einzureichen ist insgesamt fünf reale Mediationsfälle im Umfang von insgesamt 25 Zeitstunden benötigt, die in Einzelsupervision reflektiert wurden (wobei der im Anschluss an die Ausbildung dokumentierte Fall mit eingerechnet wird) und von denen zwei mit einer Vereinbarung abgeschlossen sein müssen.
Im Mittelpunkt der Ausbildung zum Familienmediator (w/m/d) stehen zum einen Trennungs- und Scheidungskonflikte, zum anderen Konflikte rund um das Thema Erben und Vererben sowie Pflege und Betreuung von älteren oder kranken Familienangehörigen, die unter dem Schlagwort Elder Mediation zusammengefasst werden. Daneben werden Konflikte in Patchworkfamilien, interkulturellen Familien, zwischen den Generationen, Erziehungskonflikte zwischen den Eltern oder zwischen Elternhaus und Schule, Paarmediation als sachliche alternative zur Paarberatung, Mehrgenerationenkonflikte und Konflikte in Familienunternehmen beleuchtet.
Vermittelt werden sowohl die psychodynamischen Aspekte der Familienmediation als auch die grundlegenden rechtlichen Rahmenbedingungen der Erb- sowie der Trennungs- und Scheidungsmediation in der Familienmediation Ausbildung.
Teilnahmevoraussetzungen:
Ausbildung zum zertifizierten Mediator (m/w/d)